Der schnellste Weg zur Waffenbesitzkarte

Die 5 Wege zum legalen Waffenbesitz in Deutschland. Genau und leicht verständlich erklärt, mit Vor- und Nachteilen und Links zu allen notwendigen Formularen und sonstigen benötigten Materialien.

Inhaltsverzeichnis

Sie möchten legal eine oder mehrere Feuerwaffen besitzen ? Je nachdem, was Ihre Voraussetzungen und Möglichkeiten sind, bieten sich verschiedene Wege an. In diesem Artikel erfahren Sie genau, was für Sie persönlich der schnellste Weg zur Waffenbesitzkarte ist.

Und für die Ungeduldigen vorab: Die Wege, die das deutsche Waffengesetz erlaubt sind:

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  • Der Weg des Jägers
  • Der Weg des Sportschützen
  • Der Weg des Waffensammlers
  • Der Weg des Waffensachverständigen
  • Der Weg des Waffenhändlers.

(Es gibt noch wenige andere, die jedoch aus verschiedenen Gründen nicht in Frage kommen.)

Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Wege, kategorisiert nach Kosten, den Lernaufwand und den bürokratischen Aufwand, erfahren Sie vollständig und übersichtlich in dieser Anleitung.

So kann jeder, der es möchte, für sich selbst leicht herausfinden, was für Ihn der schnellste Weg zur Waffenbesitzkarte ist.

Ihre zuständige Waffenbehörde

Bevor wir loslegen, finden Sie bitte heraus, welche Ihre zuständige Waffenbehörde ist. Geben Sie bei Google zwei Worte ein: Waffenbehörde und den Namen Ihrer Stadt/Ihres Wohnortes. Hier ein Beispiel. (Sie können den Link klicken und dann bei der Ergebnisseite einfach den Ort austauschen.)

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Waffenbehörde Mannheim

Beispiel Suche für Waffenbehörde

Notieren Sie sich die Mailadresse und die Telefonnummer der zuständigen Person. Obwohl diese Leute für Waffen zuständig sind, sind sie erfahrungsgemäß freundlich und schießen nur selten. Seien Sie auch freundlich zu ihnen, Sie werden mit dieser Behörde regelmäßig Kontakt pflegen.

4 Allgemeine Voraussetzungen, die für alle Wege gelten

Folgende 5 Kriterien, müssen Sie immer erfüllen, egal welchen Weg Sie nehmen wollen.

Sie müssen sein:

  • 18 Jahre alt
  • waffenrechtlich zuverlässig
  • persönlich geeignet

Darüber hinaus müssen Sie haben:

  • Sachkunde
  • ein Bedürfnis.

Wie man das 18., Lebensjahr vollendet, müssen Sie selbst herausfinden, die übrigen 4 Kriterien erläutere ich jetzt kurz. Für Details verweise ich auf die entsprechenden Abschnitte im Gesetz:

1. Zuverlässigkeit

Diese müssen Sie nicht nachweisen, vielmehr müsste Ihnen die Behörde nachweisen, dass Sie nicht zuverlässig sind. Stellen Sie einen Antrag auf Prüfung der waffenrechtlichen Zuverlässigkeit bei der für Sie zuständigen Waffenbehörde. Das geht einfach formlos per Mail an die oben herausgefundene Adresse Ihrer Behörde.

Ganz grob auf den Punkt gebracht ist es folgendermaßen: Straftaten, Verurteilungen und verfassungsfeindliche Aktivitäten bedeuten, daß Sie nicht als zuverlässig gelten. Es gibt aber Grenzen und Verjährungsfristen.

Den genauen Wortlaut finden Sie im Gesetz:

2. persönliche Eignung

Bei der persönlichen Eignung geht es nicht darum, was Sie in der Vergangenheit ausgefressen haben, sondern um die Gegenwart. Und zwar um Umstände, die Zweifel aufkommen lassen, dass Sie mit Waffen und Munition verantwortungsvoll umgehen werden.

Falls Sie z.B. abhängig von Drogen oder Alkohol sein sollten. Oder falls Sie geschäftsunfähig sind. Auch schwere psychische Störungen sind hier relevant.

Dies können Sie eigentlich schlecht beweisen, daher werden Sie im Laufe der Beantragung Formulare ausfüllen, wo Sie die entsprechenden Optionen ankreuzen müssen.

Falls die Behörde Ihnen die persönliche Eignung abspricht, gibt es den Weg, Fachgutachten zerstellen zu lassen, z.B. bietet der TÜV sowas an. Das ist aber mühsam und teuer. Fragen Sie sich also vorher ernsthaft, ob in Ihrem Leben vielleicht Umstände existieren, die mehr Aufmerksamkeit verdienen, als der Mangel an Waffen.

Hier wieder der Link zum Gesetzestext falls Sie es genau wissen wollen:

3. Sachkunde

Wenn Sie es bis hierher geschafft haben: Glückwunsch, ab jetzt liegt es allein in Ihrer Hand. Zum Nachweis Ihrer Sachkunde melden Sie sich zu einem Waffensachkunde-Kurs an. Dieser dauert üblicherweise 2-3 Tage, kostet ca 200-300 € und endet mit einer Prüfung, die Sie leicht bestehen, wenn Sie gut aufpassen und sich die Prüfungsfragen genau anschauen. Es gibt auch Webseiten, wo Sie dafür trainieren können. z.B. hier:

https://tactrain.de/waffensachkunde-onlinetest/

Aber nichts überstürzen, denn die Art, wie Sie zur Sachkunde kommen, hängt etwas von dem Weg ab, den Sie einschlagen wollen. Als Sportschütze z.B. müssen Sie eh einem Schießsportverein beitreten und diese bieten ihren Mitgliedern üblicherweise solche Kurse an. Als Jäger ist die Sachkunde in der Jägerausbildung ohnehin enthalten, da müssen Sie sich also garnicht speziell darum kümmern. Der Sachverständige ist eh so eine Sache, wenn Sie ein solcher wären, müsste ich Ihnen hier nichts erklären. Details zur Sachkunde erkläre ich daher im folgenden unter den einzelnen Abschnitten. Hier schonmal die Bücher, die ich verwendet habe und empfehlen kann:

4. Bedürfnis

Das Waffengesetz nennt für den Waffenbesitz sogenannte Bedürfnisgruppen. Für uns interessant sind hier der Sportschütze, der Jäger, der Waffensammler und der Waffensachverständige.

Diese entsprechen den ersten 4 Wegen. Der Waffenhändler ist ein Spezialfall, da er kein Bedürfnis benötigt.

Grundsätzlich muss man der Behörde für jede einzelne Waffe ein Bedürfnis nachweisen. Wird dieses Bedürfnis anerkannt, erteilt die Behörde eine Erlaubnis. Erlaubnisse werden in Waffenbesitzkarten eingetragen. Diese sagen dem Waffenhändler, dass er Ihnen die entsprechende Waffe verkaufen darf. Es gibt aber einige Vereinfachungen dieses Ablaufes.

Wenn Sie sich den folgenden Gesetzestext zum Bedürfnis anschauen, werden Sie noch weitere Personengruppen finden, die ich hier ignoriere. z.B. die gefährdete Person, der Brauchtumsschütze und den Bewachungsunternehmer. Für den Fokus dieses Artikels spielen diese keine Rolle.

Was Sie auch noch wissen sollten, egal welchen Weg Sie wählen

Bevor wir in die verschiedenen Wege einsteigen, hier noch ein paar allgemeine Feststellungen, die grundsätzlich gelten, egal, welchen Weg Sie einschlagen:

  • Wenn Sie Waffen besitzen, müssen Sie diese sicher und gesetzeskonform verwahren. Dazu ist mindestens ein Waffenschrank notwendig. Der ist nicht billig und er ist sehr schwer. Bei der Kostenbetrachtung lasse ich diese Kosten weg, genauso wie die Kosten für die eigentlichen Waffen. Das würde den Vergleich verzerren, weil diese Zahlen von der Anzahl und Art der Waffen abhängen.
  • Als legaler Waffenbesitzer werden Sie regelmäßig von der Behörde kontrolliert. Sie sind verpflichtet über alle relevanten Aspekte Rechenschaft abzulegen. Die kleinste Unstimmigkeit kann zum Entzug aller waffenrechtlichen Erlaubnisse führen. Und das ist gut so. Denn Waffen sind gefährlich. Und Sie sind verantwortlich.
  • Das Waffengesetz wird sich in Zukunft ändern. Es gibt seitens der Politik dauerhaft Bestrebungen, es zu verschärfen bzw. zu reformieren. Das kann und wird Sie betreffen. Eventuell werden zukünftig Waffen, die Sie legal besitzen, verboten. Oder die Bestimmungen für die Aufbewahrung werden verändert oder verschärft.

Der Weg des Jägers

Melden Sie sich zu einem Jagdkurs an. Es gibt mittlerweile sehr viele private Jagdschulen, bestimmt auch in Ihrer Nähe. Die Google Suche ist wieder mal Ihr Freund:

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Jagdschule in meiner Nähe

Beispiel Suche für Jagdschule

Es gibt verschiedene Kursformate mit verschiedenen Dauern und Preisen. Wenn Sie einen Kompaktkurs buchen, können Sie 2-3 Wochen später Jäger sein. Nachhaltiger ist aber vielleicht ein Wochenendkurs, der sich oft über 10-15 Wochenenden erstreckt. Da kommen Sie dann auf mehrere Monate bis ein halbes Jahr. Die exakten Formate sind hier so vielfältig wie die Jagdschulen. Einiges geht z.B. mittlerweile auch online. Einmalige Kosten fallen an für den Jagdkurs und die Prüfung. Jährliche Kosten kommen auf Sie zu in Form eines Jahresjagdscheines, der üblicherweise für 3 Jahre ausgestellt wird und den Sie nun regelmäßig erneuern/lösen müssen. Die Bürokratie hält sich für Jäger in Grenzen.

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Übersicht Kosten und Aufwand: Jäger

  • kürzeste Dauer: 2-4 Monate
  • jährliche Kosten: 50-100 €
  • einmalige Kosten: ca. 3.000-5.000 €
  • Lernaufwand: hoch
  • bürokratischer Aufwand: gering

Einen Vorteil haben Jäger z.B. bei allen Langwaffen, also, Waffen, die Sie eventuell momentan noch, aber bald nicht mehr “Gewehr” nennen. Hier können Sie sich als Jäger durch Vorlage Ihres Jagdscheines legitimieren. Alle anderen Bedürfnisklassen müssen sich hier für jede einzelne Waffe von der Behörde vorab eine Erlaubnis holen. Außerdem dürfen Jäger als einzige auch Nachtsicht-Technologie und Schalldämpfer erweben und nutzen.

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Checkliste Jäger

  • Jagdschule suchen
  • Jagdkurs absolvieren
  • Jahresjagdschein lösen

Sie müssen als Jäger übrigens nicht wirklich jagen. Das Bedürfnis ist an den Jahresjagdschein gebunden, Ihre eigentliche Betätigung als Jäger wird vom Gesetz nicht verlangt. Allerdings hat die Jägerschaft nicht umsonst eine so starke Lobby: Im Idealfall erfüllt der Jäger eine wichtige Funktion im Naturschutz und in der Hege der Wildbestände. Nur ein sehr geringer Teil der Arbeit eines Jägers hat mit dem schießen auf Tiere zu tun. Obwohl es auf dem Papier tatsächlich einer der naheliegenden Wege zum Waffenbesitz ist, sollten Sie sich überlegen, ob Sie sich im Gegenzug auch nützlich machen wollen, indem Sie sich auch tatsächlich jagdlich betätigen.

Der Weg des Sportschützen

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Übersicht Kosten und Aufwand: Sportschütze

  • kürzeste Dauer: 12 Monate
  • einmalige Kosten: ca. 300-500 €
  • jährliche Kosten: 50-200 €
  • Lernaufwand: gering
  • bürokratischer Aufwand: mittel

Treten Sie einem Schießsportverein bei. Bei der Auswahl eines solchen gibt es einiges zu beachten: Sie werden nur Waffen kaufen dürfen, die Sie in diesem Verein auch schießen dürfen, d.h. es müssen entsprechende Schießstände vorhanden sein. Durch Mitgliedschaft in einem Schießsportverein werden Sie automatrisch Mitglied in einem Schießsportverband. Oder in mehreren. Der Schießsportverband wiederum hat Wettkampf-Disziplinen, die in diesem Verband geschossen werden. Sie werden sich auch nur Waffen kaufen dürfen, die in einer dieser Disziplinen erlaubt sind. Im Anschluss ein paar Links, die hier weiter helfen:

Aber erstmal müssen Sie 12 Monate lang jeden Monat mindestens einmal trainieren, also auf einem Schießstand des Vereines dem Schießsport nachgehen. Wenn Sie einen Monat verpassen, gibt es noch die Möglichkeit, 18 mal innerhalb eines Jahres zu trainieren. Dann muss nicht in jedem Monat des Jahres Taining stattfinden. Sie trainieren natürlich mit Waffen und Munition, die der Verein Ihnen hierfür zur Verfügung stellt. Und sie dokumentieren sehr penibel jedes Training in Ihrem Schießbuch, das Sie üblicherweise vom Verein bekommen.

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Checkliste Sportschütze

  • Schießsportverein auswählen und beitreten
  • 12 Monate jeden Monat mindestens 1 mal trainieren
  • während der 12 Monate die Sachkundeausbildung machen

Nach den 12 Monaten beginnt der eigentliche Papierkram. Sie werden dann schon wissen, was der Unterschied zwischen der gelben und der grünen WBK ist. Es ist sinnvoll, beide zu haben, daher sollten Sie Ihre beiden ersten Waffen so wählen, dass Sie beide bekommen. Sie werden bis dahin auch wissen, welche Sorten Waffen da jeweils in Frage kommen.

Der Verein bescheinigt Ihnen dann, dass Sie diese Waffen zum Training brauchen. Der Verband bescheinigt Ihnen, dass es im Verband eine Disziplin gibt, für die diese Waffen zugelassen sind. Diese beiden Bescheinigungen und ein weiteres Formular gehen an die Waffenbehörde. Ist alles in Ordnung, bekommen Sie die Erlaubnis für beide Waffen und eine gelbe und eine grüne Waffenbesitzkarte.

Achten Sie bei der Auswahl des Vereines darauf, daß dort eine moderne und offene Haltung zum Waffenbesitz herrscht. Einige Schützenvereine stellen ihre eigenen Regeln auf, die oft viel strenger sind, als das Gesetz.

Der Weg des Sammlers

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Übersicht Kosten und Aufwand: Waffensammler

  • kürzeste Dauer: variiert
  • einmalige Kosten: ca. 10.000 €
  • jährliche Kosten: ca. 1.000 €
  • Lernaufwand: mittel
  • bürokratischer Aufwand: anfangs hoch, dann gering

Mit dem Waffensammler ist es so eine Sache: Das Gesetz verlangt, dass eine Waffensammlung kulturhistorisch bedeutsam sein muss. Am Anfang dieses Weges steht daher das finden eines Themas für die Sammlung und die Anerkennung der kulturhistorischen Bedeutsamkeit durch die Behörde. Hierfür kann schon ein Gutachten benötigt werden, das sehr teuer sein kann.

Ich widme diesem Weg hier nicht so viel Aufmerksamkeit aus mehreren Gründen: Wenn Sie Waffen sammeln wollen und in der Lage sind, ein kulturhistorisch bedeutsames Thema zu formulieren und genehmigt zu bekommen, haben Sie vermutlich schon mehr Ahnung von Waffen, als ich. Was soll ich Ihnen da noch groß erzählen.

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Checkliste Waffensammler

  • kulturhistorisch bedeutsames Thema finden und genehmigen lassen
  • Aufbewahrung/Waffenraum/Ausstellungsraum einrichten und prüfen/abnehmen lassen
  • Waffen können dann sehr einfach erworben werden

Vielleicht soviel: Sie bekommen eine rote Waffenbesitzkarte. Sie haben nicht automatisch ein Bedürfnis, Munition für Ihre Waffen zu kaufen, wie der Jäger und der Sportschütze. Sie wollen ja sammeln, nicht schießen. Die Kosten entstehen für die Beantragung der WBK, sowie für eine eventuelle Änderung des Sammelthemas.

Aber immerhin, wenn Sie als Waffensammler anerkannt sind, können Sie Waffen, die Ihrem Sammelthema entsprechen in beliebiger Anzahl ohne weitere Erlaubnis der Behörde kaufen. Sie benötigen aber auch Räumlichkeiten, wo Sie Ihre Sammlung aufbewahren/präsentieren. Hier reicht ein einfacher Waffenschrank normalerweise nicht aus. Und die Einrichtung und Sicherung eines Waffenraumes kann schnell sehr teuer werden.

Der Weg des Sachverständigen

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Übersicht Kosten und Aufwand: Sachverständiger

  • kürzeste Dauer: variiert
  • einmalige Kosten: ca. individuell
  • jährliche Kosten: $$$ man kann Geld damit verdienen
  • Lernaufwand: sehr hoch
  • bürokratischer Aufwand: mittel

Der Begriff des Waffensachverständigen ist gesetzlich nicht geschützt. Theoretisch können Sie sich also als solchen bezeichnen. Ob Ihnen die Behörde das glaubt, ist eine andere Sache: Wenn sie nachweisen, daß Sie Waffen für wissenschaftliche oder technische Zwecke, zur Erprobung, Begutachtung, Untersuchung oder zu einem ähnlichen Zweck benötigen, können Sie eine rote Waffenbesitzkarte für Sachverständige bekommen. Diesen Nachweis zu erbringen erfordert aber üblicherweise, dass Sie in Fachzeitschriften veröffentlicht haben, Bücher zum Thema geschrieben haben, oder tatsächlich von Firmen, Behörden oder Gerichten schon als Sachverständiger/Gutachter bestellt wurden.

Auch in diesem Fall wissen Sie deutlich mehr über Waffen und ich kann Ihnen hier nichts zu erzählen, was Sie nicht schon wissen.

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Checkliste Waffensachverständiger

  • Qualifikation muss der Behörde nachgewiesen werden. Das ist üblicherweise sehr schwierig
  • man bekommt eine rote WBK

Falls nicht, ist dies natürlich ein Weg. Kein sehr kurzer, da Sie umfangreiches Fachwissen erwerben müssen, aber wenn Sie gut und gerne lernen, die Zeit investieren wollen und können, stürzen Sie sich in das Thema und eignen Sie sich das Fachwissen an. Das Internet ist voll von guten Quellen zum Thema. Es gibt massenweise Bücher, die Sie lesen können.

Zumindest, was die Theorie betrifft. Für die Praxis bietet sich dann der Weg des Sportschützen oder der des Jägers an. Diese beiden sind aber wahrscheinlich beide kürzer, als der des Waffensachverständigen.

Der Weg des Händlers

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Übersicht Kosten und Aufwand: Waffenhändler

  • kürzeste Dauer: 2-4 Monate
  • einmalige Kosten: ca. 3.000-5.000 €
  • jährliche Kosten: 500-1.000 € aber: $$$
  • Lernaufwand: mittel
  • bürokratischer Aufwand: hoch

Der Waffenhändler ist die einzige der hier behandelten Personen, die keine Sachkunde nachweisen müssen. Stattdessen ist hier die sogenannte Fachkunde erforderlich. Diese Prüfung wird bei der IHK abgelegt und ist deutlich umfassender und schwieriger, als die Sachkundeprüfung. Der Hintergrund hierzu ist, daß dies im Prinzip der mündliche/theoretische Teil der Gesellenprüfung für den Büchsenmacherberuf ist. Daher ist die IHK zuständig. Der Lernaufwand ist enorm, die Prüfung sollte nicht versucht werden, ohne einen speziellen Vorbereitungskurs. Und aus vielen Bundesländern wird berichtet, daß die Prüfungen derart schwer sind, daß kaum jemand eine Chance hat.

Im Prinzip ist es aber der kürzerszte Weg von allen, denn die IHK Thüringen (Suhl) bietet z.B. monatlich Termine an. Die Prüfung ist dort übrigens schwierig, aber sehr fair ist, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Und wenn Sie bestehen, können Sie bei Ihrer zuständigen Behörde eine Waffenhandelslizenz beantragen.

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Checkliste Waffenhändler

  • Fachkunde muss durch Prüfung bei IHK nachgewiesen werden
  • Waffenhandel muss tatsächlich gewerblich ausgeübt werden
  • Waffenbuch statt WBK. Man kann ohne weitere Erlaubnisse Waffen theoretisch containerweise kaufen.

Keine Wartezeit, wie beim Sportschützen. Kein Jagdkurs, keine vorgeschriebenen Schießtermine. Aber auch keine Waffenbesitzkarte. Denn die brauchen Sie als Waffenhändler nicht. Sie haben stattdessen ein Waffenbuch, in dem Sie Ihre Waffen ein- und austragen. Um privat Waffen zu besitzen, müssten Sie aber zusätzlich noch einen der anderen Wege einschlagen. Der Sportschütze bietet sich hier an. Andererseits, wenn Sie ein paar Ladenhüter in Ihrem Waffenschrank haben, die Ihnen einfach niemand abkaufen will, wird es schwierig sein, Ihnen das vorzuwerfen.

Ich selbst habe den Weg des Waffenhändlers eingeschlagen, weil ich mir dachte, warum soll ich es mir einfach machen, wenn es auch schwierig geht? Tatsächlich macht das aber keinen Sinn, wenn man nicht auch wirklich mit Waffen handeln will.

Fazit und Zusammenfassung

Es ist also ähnlich wie beim Navigationssystem: Da gibt es auch den schnellsten, den kürzesten und den wirtschaftlichsten Weg.

Wenn Sie es eilig haben: Der schnellste Weg ist der des Jägers. Ab Beginn des Jagdkurses können Sie in einem Monat Jäger sein.

Als vergleichsweise billig bietet sich der Weg des Sportschützen an. Hier dauert es aber mindestens 12 Monate, die gehen aber schnell vorbei und sie können schon mal das Schießen trainieren.

Die Prüfung für den Waffenhändler können Sie zwar monatlich machen, rechnet man die Behördlichen Bearbeitungszeiten für das erweiterte Führungszeugnis, die Handelslizenz etc. und den Aufwand für das Lernen mit, sind aber eher 2-4 Monate realistisch.

Ich fasse hier noch einmal tabellarisch zusammen, wie die einzelnen Wege hinsichtlich Kosten und Aufwand meiner Meinung nach dastehen. Aber, wie Ihnen beim Lesen des Artikels sicher aufgefallen ist, hängt vieles davon ab, wieviel Vorwissen Sie mitbringen, wieviel Zeit und Mühe Sie ins Lernen investieren wollen und können, und auch, wieviel Geld Ihnen zur Verfügung steht.

KriteriumJägerSportschützeSammlerSachverständigerHändler
kürzeste Dauer1 Monat 12 Monatevariiertvariiert2-4 Monate
Kostenhochmittelsehr hochmittelmittel
Lernaufwandhochgeringmittelsehr hochhoch
bürokratischer Aufwandgeringmittelanfangs hoch
dann gering
mittelhoch

Häufig gestellte Fragen zum legalen Waffenbesitz in Deutschland

Welche Wege stehen zur Verfügung, um legal Waffen in Deutschland zu besitzen?

Es gibt mehrere Wege, darunter der Weg des Jägers, des Sportschützen, des Waffensammlers, des Waffensachverständigen und des Waffenhändlers.

Was sind die allgemeinen Voraussetzungen für den legalen Waffenbesitz?

Diese sind das Mindestalter von 18 Jahren, waffenrechtliche Zuverlässigkeit, persönliche Eignung, Sachkunde und ein nachgewiesenes Bedürfnis.

Wie kann ich meine waffenrechtliche Zuverlässigkeit nachweisen?

Stellen Sie einen Antrag auf Prüfung der waffenrechtlichen Zuverlässigkeit bei Ihrer zuständigen Waffenbehörde.

Was beinhaltet die persönliche Eignung für den legalen Waffenbesitz?

Es geht um die Fähigkeit, verantwortungsvoll mit Waffen und Munition umzugehen, und um Umstände, die Zweifel an dieser Fähigkeit aufkommen lassen könnten, z.B. Drogen- oder Alkoholabhängigkeit, schwere psychische Störungen oder Geschäftsunfähigkeit.

Wie weise ich meine Waffensachkunde nach?

Melden Sie sich zu einem Waffensachkunde-Kurs an, der üblicherweise 2-3 Tage dauert und mit einer Prüfung endet.

Welche Bedürfnisgruppen gibt es für den legalen Waffenbesitz?

Es gibt Bedürfnisgruppen wie den Sportschützen, den Jäger, den Waffensammler und den Waffensachverständigen. Außerdem können gefährdete Personen, Bewachungsunternehmer und Brauchtumsschützen ein Bedürfnis haben.

Was sind die Kosten und der Aufwand für den Weg des Jägers?

Die einmaligen Kosten liegen bei etwa 3.000-5.000 €, mit jährlichen Kosten von 300-500 €. Der Lernaufwand ist hoch, der bürokratische Aufwand vergleichsweise gering.

Welche Vorteile hat der Weg des Sportschützen?

Der einmalige Aufwand beträgt etwa 300-500 €, mit jährlichen Kosten von 50-200 €. Der Lernaufwand ist gering, der bürokratische Aufwand mittel.

Wie gestaltet sich der Weg des Waffensammlers?

Die einmaligen Kosten belaufen sich auf etwa 300-500 €, mit jährlichen Kosten von 50-100 €. Der Lernaufwand ist mittel, der bürokratische Aufwand anfangs hoch, dann aber niedrig.

Was sind die Anforderungen für den Weg des Waffensachverständigen?

Die einmaligen Kosten sind individuell, mit potenziellen Einnahmen. Der Lernaufwand ist sehr hoch, der bürokratische Aufwand mittel.

Wie aufwändig ist es, in Deutschland Waffenhändler zu werden?

Die einmaligen Kosten betragen etwa 3.000-5.000 €, mit jährlichen Kosten von 500-1.000 €. Der Lernaufwand ist hoch, der bürokratische Aufwand hoch.

Kann ich in Deutschland legal Waffen besitzen, ohne ein bestimmtes Bedürfnis nachzuweisen?

Nein, der legale Waffenbesitz erfordert, dass Sie einem spezifischen Weg wie dem des Jägers, Sportschützen, Waffensammlers, Waffensachverständigen oder Waffenhändlers folgen.

Was beinhaltet die Sachkundeprüfung für den legalen Waffenbesitz?

Die Sachkundeprüfung umfasst das Wissen über den sicheren Umgang mit Waffen, die rechtlichen Bestimmungen und grundlegende technische Aspekte von Schusswaffen

Kann ich als Sportschütze jede Art von Waffe erwerben?

Nein, als Sportschütze können Sie nur Waffen erwerben, die für die Disziplinen in Ihrem Schießsportverband zugelassen sind und die Sie in Ihrem Schießsportverein auch schießen können.

Welche Rolle spielt die kulturhistorische Bedeutsamkeit bei der Sammlung von Waffen?

Die kulturhistorische Bedeutsamkeit ist entscheidend für den Weg des Waffensammlers. Die Sammlung muss von Behörden anerkannt werden, um eine rote Waffenbesitzkarte zu erhalten.